Schon viel zu lange, ich will einmal annehmen, dass euch eine Woche lang erscheint, ist es her, dass mein Blog die weite Weiten des Webs mit heißen News aus aus Uganda versorgt hat.
Höchste Zeit für mich, mich wiedereinmal zu melden, auch wenn das aufgrund akuter Zeitnot nun spät abends geschehen muss.
Dafür gibt es aber auch auch allerhand zu berichten. Nicht zuletzt, weil mich das vergangene Wochenende mit einer Fülle von Erlebnissen und Eindrücken zu bieten hatte, die mich nicht zuletzt in das schöne Jinja führten, jener Stadt, in der sich der Viktoriasee in den Nil ergießt und daher als Quelle des selbigen bezeichnet wird.
Und doch startete dieses Wochenende nicht am großen Strom Afrikas, sondern eher gewöhnlich auf meiner Arbeit, dem Reach Out Projekt in Mbuya.
Dort war für Freitag nämlich das alljährliche Staff-day-out, eine art Betriebsfeierei angesetzt, von der schon im Vorfeld heftig geschwärmt wurde:
Und so brachte uns auch schon frühmorgens, der allgemein bekannte und beliebte Bus des Gemeidekindergartens über Straßen, die man dem alten Japaner garnicht zugetraut hätte, zu einem Ort, der zwar vollmundig als beach resort bezeichnet wurde, sich aber als mittelprächtiger Countryclub entpuppte, desses einziger beach, ein Swimmingpool war, in dem das Baden jedoch verboten war. Auch der Vormittag hielt in keinster Wiese jenen Erwartungen Stand, die ich mir an diesen Tag zu haben erlaubt hatte. In einem zelt sitzend und vor der Sonne schutz suchend, trat dann für mich nämlich der Spirituelle Supergau ein.
Eine Gruppe Charismatischer Erneuerer wurde ohne Vorwahrung auf die versammelte Menge der Reach Out Mitarbeiter losgelassen, die auch ohne umschweife, und zu meinem schrecken mit Unterstützung einiger der Anwesenden mit ihren "Praise und Worship",... ich will es mal gebeten nennen. So zog und ich mich mit einigen anderen dieser Art des gebets eher abgeneigten Individuen ín sichere Entfernung zurück und beobachteten das Tanzen und Singen, das eher an das Afrika David Livingstones erinnerte, denn an ein modernes Gebet.
Glücklicherweise machte das Praise ans Worship team bald einem Prediger platz, der einen Spirituellen Impuls gab, der wirklich anregend und gleichzeitig ein wenig zum Schmunzeln war.
Kaum hatte er jedoch geendet, wurde zum Mittagessen gerufen, das unglücklicherweise auf den Beginn eines Tropischen Platzregens fiel, der die eben noch sonnenbeschienen Rasenflächen innhalb von wenigen Minuten Flutete und somit die Essende immerhin um die einhundert an der Zahl, in einen kleinen Unterstand pferchte.
Obwohl einige hartgesottenen dennoch an ein weiterfeiern mit dem nun eigendlich geplanten Partyteil des Tages glaubten, ließ der Regen dann doch die meistens zu der Überzeugung kommen das es sich in einem Sumpf nur schwer feiern lässt, und so verließ ein großteil der Leute, unter anderem auch ich, das Resort.
Wenig später , als ich durch den regen laufend mein zuhause erreichte, erlebte ich ein mir inzwischen unbekanntes Gefühl: Kälte. Und so zog ich zum allerersten Mal in Uganda einen Pullover an ...
Der Tag war damit zum Glück im wahrsten Sinne des Wortes noch nicht gegessen, denn als ich das Comboni Haus erreichte, erwatete mich eine weiter Festlichkeit.
Monica, eine der youth, die das haus jeden Tag zu bevölkern flegen, feierte ihren Uniabschluss, was mit einem reichhaltigen Mahl und bis zum späten abend gefeiert wurde.
So kam nach einem Tag mit zwei Feten, nur eine Sache mal wieder zu kurz, der Schlaf.
Denn auch der Samstag sollte geschäftig werden, da sich Valerie und Verena aus Kasana -Luweero angekündigt hatten um das Wochenende bei mir zu verbringen.
Nachdem ich die beiden in der Stadt, die öffnungszeiten des Postoffice nebenbei um 5 minuten verpassend, abgeholt hatte, stand für den Nachmittag das Erklimmen des Mbuya Hills, an dessen Hang ich ja wohne, auf dem Programm. Vorbei an der Apostolischen Nuntiatur und mit einem Zwischenstopp um das Reach Out einmal gezeigt zu haben, ging es dann auf geschätzte 1500 meter, die einen grandiosen Blick über die Außenbezirke Kampalas und den Viktoriasee boten, uns jedoch auch eine Menge Schweiß abverlangten.
Nachdem der Gipfelsturm dann später am Abend noch standesgemäß in einer Bar gefeiert wurde, ging es auch schon ins Bett, da für Sonntag unser Hauptpogramm geplant war: die Tagestour ins nilquellenbeherbergende Jinja.
Früh am nächsten Morgen ging es am Sonntag also schon aus den federn und wir bestiegen ein Taxi, dass uns bei guter Verkehrslage, was am Sonntag als einzigem Tag der Woche nicht aussichtslos war, in gut zwei Stunden nach Jinja bringen sollte.
Und schon die garnicht ungrandiose reise, dorthin, hatte allerhand zu bieten: Zuckerrohrplantagen, so weit das Auge reicht, Teesträuchern und Bananenstauden und nicht zuletzt dem den Baganda heiligen Mabira Forest, einen Urwald, der von der Hauptstraße mittig durchschnitten wurde.
Endlich am Stadtrand von Jinja angekommen, die Beine schmerzten bereits von der Enge des in zum Rand vollgestopften Taxis, bereitete sich uns ein atembraubender Anblick: das Nilebrewerygebäude, hersteller des besten Biers Ugandas und nationaler Ursprung der Erquickung. Leider hatten wir zu spät erfahren, dass es dort nach Anmeldung kostenlose Führungen gab und wir mussten dieses Schauspiel an uns vorbeiziehen lassen.
Jedoch nur um gleich vom nächsten voll und ganz gefesselt zu werden. Nein, nicht der Bell Brewery, sondern dem Nil, der noch zwischen und und Jinja lag und den wir auf einer Staße über den großen Owens Staudamm, der selbst noch toll anzusehen war, überquerten, und der trotz seiner Jugend dort bereits riesige ausmaße hat.
In Jinja Town angekommen, das trotz seinem Status als viertgrößte Stadt Ugandas, eher wie ein verschlafenes Provinznest wirkt, schlugen wir und zu allererst zu dem Ort durch, an dem der Nil den Viktoriasee verlässt. Zwar hat er seinen Status lals Quelle des (gesamt) Nils schon bereits seit vielen Jahren verloren, doch für die Ugander (Ughandis, oder auch Ugandanesen) ist und bleibt Jinja unbestritten der ursprung des längsten Flusses der Welt, der sich von dort aus 6400 Kilometer durch Dschungel und Wüste bis nach Ägypten schlängelt.
Apropos Ghandi, auch der hat hier wirklich was zu suchen, und zwar seine eigene Asche, die nahe der Quelle, viele jahre Nach seinen Ableben in den Fluss gegeben wurde und ein dazugehöriges Denkmal seiner selbst.
Kaum näherten wir uns dann endlich jenem Punkt wurde und plötzlich unerwartet der Zutritt versperrt und erst nach zahlung einer Eintrittgebühr gewährt, deren notwendigkeit einem nich nicht zu einhundert Prozent erschließen wollte, da jegliche aktivität innerhalb des Source Gardens ebenfalls Kostenpflichtig war: wir waren in eine Touristenfalle geraten.
Es gab kitschiges afrikanisches Kunsthandwerk, überteuertes Essen, kostenpflichtige Toiletten und nich zuletzt männer, die einen für einen Obulus auf den ersten Metern des Nils umherschipperten.
Letztere schafften es schließen uns zu überreden eine Fahrt auf dem Nil zu unternehemen. Eine guten Investition wie sich zeigte, denn der Skipper führte uns nicht nur an unzähligen prächtigen Vögeln vorbei, sonder auch zu einer Insel in der Flussmündung an der eine wirkliche Quelle aufsteigt, die sogar 30% des Flusswassers auf den Ersten Kilometern ausmacht.
Als die Bootsfahrt am Ghandidenkmal endete, entschlossen wir uns schließlich und auch schon wieder auf den Heimweg zu machen. Nicht jedoch ohne vorher in einem kleinen Restaurant in Jinja einzukehren, wo die Mädels Fisch, und ich Ziege zu Posche, Matoke und Süßkartoffen verspeisten.
Dann ging es zurück in richtung Kampala wo uns der ortytpische Stau doch noch erreichte, jedoch von dem Taxifahrer in verwinkelten seitengassen gekonnt umfahren wurde.
Während Valerie und Verena dann noch einen Heimweg nach Kasana vor sich hatten, war ich froh bald zuhause zu sein.
Ich war schon in Nakawa, nahe des heimischen Mbuyas, als ich einen Straßenhändler mit einem unwiderstehlichen snack sah und zugreifen musste.......
euer und ihr,
mit allen Nilwassern gewaschener
Carsten