Inzwischen
ist es schon Juli, und mein Abschied rückt näher und näher. Doch bevor es
soweit ist, stand noch einmal eine Tour auf dem Programm. Eine Safari sollte es
sein. Sechs Tage Tiere sehn und die Nationalparks erkunden, so hatten es sich
die beiden Kanadierinnen Natalie und Pamela sowie meine Wenigkeit vorgestellt.
Und wir
hatten Glück eine Safariorganisation aus Uganda machte uns ein günstiges
Angebot, sodass wir sogar zwei Nationalparks, den Murchison Falls Nationalpark,
sowie das abgelegenen Kidepo Valley besuchen konnten.
Und so ging
es am vergangenen Samstag in einem alten Landcruiser der eher an einen Panzer
denn an ein normales Auto erinnerte los in Richtung Norden. Nach einigen
Zwischenstopps bei Verna in Luweero und Elisabeth in Masindi, erreichten wir
dann gegen Abend die Murchison Falls. Dieser Atemberaubende Wasserfall des
Nils, der dem Nationalpark um ihn herum seinen Namen gibt ist ein wahres
Erlebnis. Mit ungeheurer wucht schießt das Wasser des Viktorianils hier durch
eine nur wenige Meter breite Schlucht hinab in das Rift Valley wo er sich ein
wenig weiter in den Albertsee ergießt.
Nach diesem
großartigen Erlebnis ging es weiter zu unserer Unterkunft. Diese war ein
Jugendherbergsartiges Hostel, jedoch direkt neben der besten Lodge des Parks
gelegen, in der wir unsere Mahlzeiten zu uns nehmen sollten.
Doch hier
trat ein ernstes Problem zu Tage. Unsere Tourorganisation, hatte anscheinend
eine Falsche Vorstellung von den Kosten und war daraufhin nicht bereit die
Kosten zu übernehmen, die das Budget überschritten. Erst nach einer ernsten
Diskussion, bei der ich mir mit meinem Bestehen auf Vertragserfüllung unter dem
Fahrer und dem Guide keine Freunde machte erhielten wir, das uns versprochene
Abendessen.
Aber das
hatte es in sich. Denn nicht umsonst ist die Paara Lodge die beste Adresse am
Platz. So schlemmten wir ausgiebig beim Buffet mit Rinderfilet und
französischer Zwiebelsuppe usw.
Am nächsten
Morgen stand dann eine Pirschfahrt auf dem Programm. Schon um sechs Uhr ging es
los, denn die Chancen darauf Löwen zu sehen ist um diese Uhrzeit am größten.
Und
tatsächlich hatten wir Glück. Schon nach kurzer Fahrt entdeckten wir einen
König des Dschungels der gerade auf der Jagd war. Doch schon wenig später wurde
es noch besser. Ein ganzes Rudel lag faulenzend mitten auf dem Weg und erlaubte
uns recht nahe zu kommen und wundervolle Photos zu schießen. Und auch der Rest
der Pirschfahrt war sehr ergiebig. Giraffe, Elefant, und verschiedene Antilopen
liefen uns vor die Linse.
Nach einem
mehr aus ausgiebigen Frühstück, ging es dann auf eine Bootstour die uns wieder
zu den Fällen führte. Auch hier wurden wir Tiermäßig nicht enttäuscht und so
gab es neben Flusspferden und Krokodilen auch verschiedenste seltene Vögel, wie
den Saddle-billed Stork, unterschiedliche Bee-eater und Kingfisher Arten, deren
Deutsche Namen mir im Moment jedoch leider nicht geläufig sind.
Noch einmal
schlemmten wir dann am Abend in der Paara Lodge, bevor es am Morgen auf einen
langen Trip in Richtung Kitgum gehen sollte, einer kleinen Stadt im Norden
Ugandas in der wir die Nacht verbringen würden.
Am nächsten
Tag ging es dann los. Durch die kaum befahrbaren Straßen Nordugandas wühlte
sich unser Geländewagen in Richtung Kidepo, das wir am Nachmittag erreichten.
Nachdem wir
die kleinen sehr komfortablen „Bandas“ genannten Hütten bezogen hatten, ging es
auch schon wieder los. Unsere erster Programmpunkt war ein Besuch bei den
Kajamojong genannten Ureinwohnern der Umgebung. Dieses Rinderhaltenden Volk
lebte noch sehr ursprünglich in den umliegenden Bergen, war aber sehr offen und
freundlich gegenüber uns Besuchern. Nachdem wir eine ihrer Hütten von innen
gesehen hatten, wurden wir von dem über hundert Jahre alten Häuptling empfangen
wobei die Dorfbewohner ihre traditionellen Tänze tanzten.
Voller noch
voll dieser Eindrücke besuchten wir auf dem Rückweg eine nicht vollendete Lodge
im Nationalpark, von der aus man einen Atemberaubenden Blick auf die Savanne
und die fernen Berge hatte.
Zurück im
Camp fanden wir dort einen Riesigen Elefanten vor, der laut dem Ranger, der uns
begleitete, in der Nähe des selbigen wohnte. Doch auch Zebras, Wasserböcke, und
Schakale hielten sich gerne in der Nähe der Menschen auf, da Löwen und andere
Räuber diese Fürchteten.
Am nächsten
Tag, standen zwei Pirschfahrten auf dem Plan. Eine jeweils am Morgen und
Nachmittag. Doch das Lange Savannengras der Regenzeit machte uns erst einmal einen Strich durch die
Rechnung, da die Tiere sich in selbigem vorzüglich zu verstecken wussten.
Schließlich hatten wir dann aber doch Glück. Von einem Hügel aus entdeckten wir
Löwen, die auf der Jagd nach einem Büffel waren. Eine halbe Stunde währte das
anschleichen und gegenseitige belauern, dann gelang dem Huftier die Flucht. Die
Löwen waren noch jung und zu unerfahren um ein Tier dieser Größe zu erlegen und
zogen sich nach der gescheiterten Jagd, ungewöhnlich für Löwen, auf einen Baum
zurück, was uns erlaubt näher zu kommen und wunderbare Photos zu schießen.
Am
Nachmittag besuchten wir dann noch Heiße Quellen, die direkt an der südsudanesischen
Grenze lagen, bevor wir früh am nächsten Morgen die Heimreise antraten.
Ein
ereignisreicher Urlaub war zu Ende gegangen.
euer und ihr,
Carsten