Sonntag, 15. Juli 2012

Safari, die zweite!


Inzwischen ist es schon Juli, und mein Abschied rückt näher und näher. Doch bevor es soweit ist, stand noch einmal eine Tour auf dem Programm. Eine Safari sollte es sein. Sechs Tage Tiere sehn und die Nationalparks erkunden, so hatten es sich die beiden Kanadierinnen Natalie und Pamela sowie meine Wenigkeit vorgestellt.
Und wir hatten Glück eine Safariorganisation aus Uganda machte uns ein günstiges Angebot, sodass wir sogar zwei Nationalparks, den Murchison Falls Nationalpark, sowie das abgelegenen Kidepo Valley besuchen konnten.
Und so ging es am vergangenen Samstag in einem alten Landcruiser der eher an einen Panzer denn an ein normales Auto erinnerte los in Richtung Norden. Nach einigen Zwischenstopps bei Verna in Luweero und Elisabeth in Masindi, erreichten wir dann gegen Abend die Murchison Falls. Dieser Atemberaubende Wasserfall des Nils, der dem Nationalpark um ihn herum seinen Namen gibt ist ein wahres Erlebnis. Mit ungeheurer wucht schießt das Wasser des Viktorianils hier durch eine nur wenige Meter breite Schlucht hinab in das Rift Valley wo er sich ein wenig weiter in den Albertsee ergießt.
Nach diesem großartigen Erlebnis ging es weiter zu unserer Unterkunft. Diese war ein Jugendherbergsartiges Hostel, jedoch direkt neben der besten Lodge des Parks gelegen, in der wir unsere Mahlzeiten zu uns nehmen sollten.
Doch hier trat ein ernstes Problem zu Tage. Unsere Tourorganisation, hatte anscheinend eine Falsche Vorstellung von den Kosten und war daraufhin nicht bereit die Kosten zu übernehmen, die das Budget überschritten. Erst nach einer ernsten Diskussion, bei der ich mir mit meinem Bestehen auf Vertragserfüllung unter dem Fahrer und dem Guide keine Freunde machte erhielten wir, das uns versprochene Abendessen.
Aber das hatte es in sich. Denn nicht umsonst ist die Paara Lodge die beste Adresse am Platz. So schlemmten wir ausgiebig beim Buffet mit Rinderfilet und französischer Zwiebelsuppe usw.
Am nächsten Morgen stand dann eine Pirschfahrt auf dem Programm. Schon um sechs Uhr ging es los, denn die Chancen darauf Löwen zu sehen ist um diese Uhrzeit am größten.
Und tatsächlich hatten wir Glück. Schon nach kurzer Fahrt entdeckten wir einen König des Dschungels der gerade auf der Jagd war. Doch schon wenig später wurde es noch besser. Ein ganzes Rudel lag faulenzend mitten auf dem Weg und erlaubte uns recht nahe zu kommen und wundervolle Photos zu schießen. Und auch der Rest der Pirschfahrt war sehr ergiebig. Giraffe, Elefant, und verschiedene Antilopen liefen uns vor die Linse.
Nach einem mehr aus ausgiebigen Frühstück, ging es dann auf eine Bootstour die uns wieder zu den Fällen führte. Auch hier wurden wir Tiermäßig nicht enttäuscht und so gab es neben Flusspferden und Krokodilen auch verschiedenste seltene Vögel, wie den Saddle-billed Stork, unterschiedliche Bee-eater und Kingfisher Arten, deren Deutsche Namen mir im Moment jedoch leider nicht geläufig sind.
Noch einmal schlemmten wir dann am Abend in der Paara Lodge, bevor es am Morgen auf einen langen Trip in Richtung Kitgum gehen sollte, einer kleinen Stadt im Norden Ugandas in der wir die Nacht verbringen würden.
Am nächsten Tag ging es dann los. Durch die kaum befahrbaren Straßen Nordugandas wühlte sich unser Geländewagen in Richtung Kidepo, das wir am Nachmittag erreichten.
Nachdem wir die kleinen sehr komfortablen „Bandas“ genannten Hütten bezogen hatten, ging es auch schon wieder los. Unsere erster Programmpunkt war ein Besuch bei den Kajamojong genannten Ureinwohnern der Umgebung. Dieses Rinderhaltenden Volk lebte noch sehr ursprünglich in den umliegenden Bergen, war aber sehr offen und freundlich gegenüber uns Besuchern. Nachdem wir eine ihrer Hütten von innen gesehen hatten, wurden wir von dem über hundert Jahre alten Häuptling empfangen wobei die Dorfbewohner ihre traditionellen Tänze tanzten.
Voller noch voll dieser Eindrücke besuchten wir auf dem Rückweg eine nicht vollendete Lodge im Nationalpark, von der aus man einen Atemberaubenden Blick auf die Savanne und die fernen Berge hatte.
Zurück im Camp fanden wir dort einen Riesigen Elefanten vor, der laut dem Ranger, der uns begleitete, in der Nähe des selbigen wohnte. Doch auch Zebras, Wasserböcke, und Schakale hielten sich gerne in der Nähe der Menschen auf, da Löwen und andere Räuber diese Fürchteten.
Am nächsten Tag, standen zwei Pirschfahrten auf dem Plan. Eine jeweils am Morgen und Nachmittag. Doch das Lange Savannengras der Regenzeit  machte uns erst einmal einen Strich durch die Rechnung, da die Tiere sich in selbigem vorzüglich zu verstecken wussten. Schließlich hatten wir dann aber doch Glück. Von einem Hügel aus entdeckten wir Löwen, die auf der Jagd nach einem Büffel waren. Eine halbe Stunde währte das anschleichen und gegenseitige belauern, dann gelang dem Huftier die Flucht. Die Löwen waren noch jung und zu unerfahren um ein Tier dieser Größe zu erlegen und zogen sich nach der gescheiterten Jagd, ungewöhnlich für Löwen, auf einen Baum zurück, was uns erlaubt näher zu kommen und wunderbare Photos zu schießen.
Am Nachmittag besuchten wir dann noch Heiße Quellen, die direkt an der südsudanesischen Grenze lagen, bevor wir früh am nächsten Morgen die Heimreise antraten.
Ein ereignisreicher Urlaub war zu Ende gegangen.

euer und ihr,
Carsten

Donnerstag, 31. Mai 2012

Ein anstrengender Job

Es ist was los im Reach Out. Zu viel!

Nie um ein neues Projekt verlegen, haben die Obersten in meinen schönen Reach Out, derzeit einen neuen Plan ausgeheckt. Eine mobile Klink, die zu den Leuten kommt, die wenig Zeit haben um in die Stadt zu fahren, oder denen die Reach Out Zentren einfach zu weit weg sind.
Klingt gut, ist sehr gut gemeint und mit einem Nagelneuen Mobilen Multifunktionsraum auf einem Lastwagen ausgestattet.
Leider hat das ganze Projekt, das noch in der Versuchsphase steckt noch einige Kinderkrankheiten, die auch mich im Moment viel Zeit aber auch Nerven kosten.
Denn seit das ganze Anfang des Monats gestartet ist, hat man es von Seiten des Reachout leider versäumt genug Personal dafür einzustellen. Was jedoch zwangläfig zur Folge hat, das  ich routinemäßig für die Mobile Clinic rekrutiert werde.
Das macht zwar jede menge Spaß weil ich da mit vielen netten Leuten zusammenarbeiten kann und es schließlich auch ein wenig Stolz macht, wenn man am Ende des Tages 400 getestete Menschen und 50 Geimpfte Kinder vorzuweisen hat, schlaucht einen jedoch auch.
Und so kommt es nicht selten vor, dass ich nach einem langen Tag in Stadtteilen mit wohlklingenden Namen wie Bukasa oder Kasokoso, nur noch müde ins Bett sinke.

Darunter wie auch unter der Tatsache, dass ich meine nun noch verbliebenen zwei Monate hier so gut es geht auskosten möchte, hat leider meine Blostätigkeit gelitten, aber ich kann euch versichtern, auch nach neun Monaten Afrika bin ich weder von Buschleuten gegessen, noch von fremdartigen krankheiten Dahingerafft worden.
Nicht mal Malaria hab ich bisher gehabt, auch wenn ich bereits gefühlte zwanzig mal darauf getestet wurde. So ziemlich jeden mal wenn ich mir irgendeine Erkrankung zugezogen hatte, die Fieber enthält.

Jetzt bin ich allerdings wieder voll auf dem Dampfer und bereit meine letzten Monate hier in Afrika zu zelebrieren. Und ich merke jetzt schon, diese 67 Tage sind eindeutig zu Kurz.

eurer und ihr
Carsten

Sonntag, 15. April 2012

Eindrücke eines Abenteuers






Natürlich sind dies alles nur ausschnitte aus den Hunderten Bildern, die ich während unserer Safari geschossen haben, leider erlaubt mir meine Internetverbindung im Moment nicht große Bildermengen hochzuladen.
Ich hoffe dass es trotzdem einen kleinen Eindruck von dem geben kann, was wir erlebt haben.
euer und ihr
Carsten

Freitag, 13. April 2012

Lange hatte
ich sie erwartet und dann war sie doch endlich da; Meine Familie, die sich in
todesmutiger Manier in das Abenteuer Afrika gestürzt hatte um mir nach sieben
Monaten einen Besuch abzustatten und nebenbei die Perle dieses Kontinents zu
erkunden hatte den Flughafen in Entebbe erreicht.
Hoffte ich zumindest, denn ihr Ankunft mitten
in der Nacht, ließ mich erst am frühen
Morgen zu ihnen stoßen. Schon als ich das Hotel betrat, in dem sich meine
Eltern, mein Bruder und meine Tante für die ersten vier Tage in Kampala
eingemietet hatten, hatte ich das Gefühl eine andere Welt zu betreten. Der
Grüne Rasen war frisch gemäht, die Zimmer klimatisiert und vor allem: Es gab
einen Swimmingpool!
Und so
verbrachte ich die nächsten Tage, nicht zuletzt wegen dem Essen, vorwiegend im
Hotel, während tagsüber die Ugandische Hauptstadt unsicher gemacht wurde.
Natürlich
besuchten wir das Reach Out, und hatten ein Schönes Abendessen im Comboni Haus,
das nur durch die Magenverstimmungen, von denen Vati geplagt wurde, etwas
getrübt wurde. Aber auch das Zentrum Kampalas wurde von uns unsicher gemacht
und so sanken wir alle doch jeden Abend recht müde in unsere Betten. Nicht
jedoch ohne vorher ein Fürstliches Abendessen verdrückt zu haben, von dem ich
während meines normalen Alltags in Uganda nur träumen kann.
Am dritten
Tag stand schließlich auch ein Ausflug auf dem Programm. Jinja, die Nilquelle, die ich schon zweifach
erkundet hatte, stand auch für meine Familie auf dem Programm und so saßen bald
fünf Muzungus in einem Taxi in die zweitgrößte Stadt Ugandas.
Dort
angekommen schlugen wir uns zur Nilquelle durch, wo dann schließlich das
gesamte Touristenprogramm absolviert wurde: Eine Unmenge Photos, die
obligartorische Bootstour auf dem Nil und das Besuchen der Speke Monuments.
Als wir am
Abend dann wieder Kampala erreichten waren alle deutlich von der anstrengenden
Fahrt mit dem „local transport“ und der Hitze Afrikas gezeichnet, jedoch auch glücklich
einen schönen Tag erlebt zu haben.
Nachdem
meine Familie nun vier Tage in Kampala verbracht hatte, dass man ausklammern
sollte wenn man von Uganda als der Perle Afrikas spricht. Holte uns am Morgen
des fünften Tages unser Fahrer und Guide ab, denn es sollte auf große Safari
gehen.
Ismael, so
hieß er nämlich, brachte natürlich auch sein passendes Safarigefährt mit, dass
irgendwie eher einem Panzerspähwagen als einem normalen Geländewagen oder gar
einem Pkw glich.
Es war
dadurch jedoch so geräumig dass wir locker alle darin Platz fanden, und so ging
es zügig hinaus in Richtung von Ugandas Westen, wo unsere Reiseziele lagen.

Unser erstes
war der „Kibala National Park“ wo es
schon jede Menge zu entdecken gab. Denn der dichte Dschungel beherbergt jede
Menge Attraktionen. Scheue Waldelefanten, Büffel, hunderte von seltenen
Vogelarten, sowie verschiedenste Arten von Affen. Diese, genauer gesagt die
Schimpansen waren dann auch Ziel unseres ersten „Trackings“. Einige dieser uns
so ähnlichen Tiere waren nämlich an Menschen gewöhnt und störten sich somit
nicht an der Präsenz einer Horde Deutscher Touristen. Trotzdem blieben sie
meist in den Bäumen. Mit einer Ausnahme: Mr Black.
Dieser
Schimpanse, den wir Tief im Dschungel auf dem Boden schlafend fanden, genoss
sichtlich die Aufmerksamkeit, die ihm die Menschen entgegenbrachten und blieb,
in Pose, liegen obwohl wir bis auf wenige Meter an ihn heran kamen.
Am
Nachmittag stand dann ein weiterer Interessanter Programmpunkt auf dem Plan.
Nach dem wir
uns kurz in unserer im Urwald gelegenen Lodge erholt hatte, deren einzige Gäste
wir waren, besuchten wir am Nachmittag ein Sumpfgebiet, das vor allem für seine
unzähligen Vogelarten, aber auch für seine Affen bekannt ist.
(Eine genaue
Listung unserer Sichtungen unterbleibt an dieser Stelle. Sie kann jedoch bei
Bedarf jederzeit beim Autor angefordert werden.)
Zurück in
der Lodge mussten wir die Eindrücke des Tages dann erst einmal auf uns wirken
lassen, bevor wir schließlich in unserem, eher wie ein Hotelzimmer
ausgestattetes, Zelt umgeben von den Geräuschen des Urwalds einschliefen.
Als wir am
Morgen dann aufbrachen um den nahen, aber Savannenartigen „Queen Elizabeth
Nationalpark“ in Angriff zu nehmen, hatte der Dschungel aber mindestens eine
Lektion gelehrt: Steck die Hose in die Socken! Nicht weil der Hiphopper Stiel inzwischen
auch den letzten Winkel Afrikas infiziert hat, nein vielmehr, weil, die
unzähligen Wanderarmeisen einem Sonst eine kostenlose aber ungefragte
Akupunktur verpassen.
Gegen
Nachmittag erreichten wir schließlich unsere Bush Lodge , die mit eindrucksvollem
Blick auf im Kazangi Kanal schwimmende Flusspferde mitten in die Buschige
Savanne gebaut worden war und starteten, zugleich zu einer ersten Photosafari
durch den Park.
Zuerst waren
es vor allem die kleineren und friedlicheren Savannenbewohner die uns in ihren
Bann zogen, Warzenschweine, die lustig über die Ebene hoppelten, Antilopen und
riesige Büffelherden die faul in der Sonne dösten. Letztere konnten aber auch
sehr angriffslustig sein, und sind tatsächlich, noch vor den Hippos, die
gefährlichsten afrikanischen Wildtiere.
Kurz vor
Ende der Fahrt kam dann doch noch ein Knaller. Wir stießen auf eine Herde
Elefanten, die mit diversen Jungtieren über die Graslandschaft wanderte.

Nachdem wir
am Abend John, einen Holländer getroffen hatten, der Alleine für eine
Reiseagentur als Tester unterwegs war und den wir auch in den kommenden Tagen
immer wieder treffen sollten, stand nach einer von Hyänenrufen nur leicht
gestörten Nacht, am nächsten Tag zuerst eine weitere Pirschfahrt an. Diesmal
wollten wir gerne Löwen sehen.
Und
tatsächlich, es dauerte nicht lange bis, wir von einem anderen Safarimobil die
Nachricht bekamen, dass diese eine Löwin mit zwei Jungen gesehen hatten. Als
wir dann jedoch in großer Eile die genannte stelle erreichten, fanden sich dort
keine Löwen mehr. Dafür jedoch diverse Männliche Elefanten die sich an einem
Gebüsch verköstigten. Auch nicht schlecht.
Unsere Löwen
bekamen wir dann aber doch zu Gesicht. Grade als wir wieder in Richtung der
Lodge fahren wollten, weil doch Mittagessen auf dem Programm stand, sahen wir
sie. Eine Löwin und ihre Tochter, hatten ein fettes Warzenschwein erlegt und
verzehrten es gemütlich in einem Gebüsch.
Zufrieden
gingen wir so also den zweiten Teil des Tages an, eine Bootstour auf dem „
Kazangichannal“ Auch hier gab es natürlich wieder jede Menge zu sehen.
Nilpferde, Büffel und Krokodile die im Wasser dösten, Fischadler und Eisvögel
und einen ganz besonderen Leckerbissen. Ein Leopard hatte unweit des Ufers
einen Büffel erlegt und verzehrte gerade sein Festmahl. Als sich das Boot
jedoch näherte, zeigte er sich wenig kooperationsbereit und verschwand mit
einem letzten Schwanzwedeln im Gebüsch.
Auf der
Rückfahrt stießen wir noch einmal auf die beiden Löwinnen, die nach beendetem
Mahle faul auf dem Boden Lagen und sich die Sonne auf den Pelz scheinen ließen.
Zurück in
der Lodge nutzten wir den Abend noch einmal zum Entspannen, denn am nächsten
Tag ging es zum eigentlichen Höhepunkt unserer Reise, den Berggorillas von
Bwindi.

Eine lange ,
und mehr oder weniger anstrengende Fahrt später erreichten wir am folgenden
Abend schließlich Kisoro, eine eher verschlafen wirkende Kleinstadt an am
Dreiländereck Kongo, Ruanda, Uganda. Dort kamen wir in einer besonderen Unterkunft
unter. Denn das Travelors Rest, ein kleines aber sehr feines Hotel, war einmal
die Ausgangsbasis der berühmten Forscherin Diane Fossy, die von dort aus zu
Expeditionen zu ihren Gorillas im Nebel aufbrach. Und auch für uns sollte
dieser Ort der Ausgangspunkt für das Highlight unserer Reise sein.
Schon vor
Sonnenaufgang ging es los. Über matschige Straßen und abgelegene Bergregionen
näherten wir uns der Rangerstation von der aus wir uns auf die Fährte der
seltenen und in nur schwer erreichbaren Gegenden lebenden Berggorillas begaben.
Eine bis zu
zehnstündige Tour wurde uns versprochen, Gewaltmärsche durch schwierigstes Gelände und Regenwälder
bei Dauerregen. Und das alles ohne eine Garantie die Gorillas überhaupt zu
sehen.
Und dann
ging alles ganz schnell. Nach einer viertel Stunde stoppten uns unsere Führer
in einem sonnigen Wäldchen. Die Gorillas waren uns während des letzten Tages
freundlicherweise entgegengekommen und rasteten nicht unweit der Rangerstation.
Die dann
folgende Stunde kann leider nur stark untertrieben mit unglaublich beschrieben
werden. Diese friedlichen Riesen so hautnah in ihrem natürlichen Lebensraum zu
erleben ist eine Sache die wohl niemand jemals wieder vergisst der einmal das
Glück hat es zu erleben.
Da die Zeit
jedoch viel zu kurz war, und die Ranger auch streng auf die Uhr sahen, kamen
wir schon früh wieder zurück zu unserem Startpunkt und kurz darauf zu unserem
Hotel, sodass wir den Nachmittag entspannt im Hotel verbringen konnten.
Gut erholt

ging es dann schon früh am nächsten Morgen los, denn der weg zu unserem letzten
Nationalpark, dem kleinen „Lake Muburo“ Savannengebiet war lang.
Erst am frühen Nachmittag erreichten wir es
und brachen zu einer letzten Pirschfahrt durch das vor allem für Zebras,
Antilopen und Vögel bekannte Areal auf.
Unseren
letzten Abend schließlich verbrachten wir dann in unserer luxuriösen Lodge, die
mit Blick auf den See, traumhaft auf einem Hügel gelegen war.
Am Morgen
wartete dann zum Abschluss eine letzte, aber sehr schöne Fußsafari auf uns,
bevor es schließlich auf den Weg in Richtung Entebbe ging.
Dabei
überquerten wir ein weiteres Mal den Äquator, wo wir diesmal eine Mittagspause
einlegten, bei der die Bedienung jedoch negativ auffiel, in dem sie meine
Mutter und mich fragte, ob wir denn wüssten, was wir bestellen würden, als wir
gerade nach meinem Lieblingsessen Matoke verlangt hatten.
Trotz dieses
Zwischenfalls erreichten wir Entebbe am späten Nachmittag, wo meine Eltern die
Zeit bis zu ihrem Abflug noch in einem Hotel verbrachten.
Ich hingegen
fuhr mit unzähligen Photos, von denen hier auch noch einige folgen werde, und
einem Haufen schöner Erinnerungen zurück nach Hause, nach Mbuya.
Euer und ihr
Carsten

Mittwoch, 14. März 2012

Kampalas versteckte Perlen

"Der schönste Platz ist immer an der Theke..."
Nunja ich glaube das will keiner bestreiten. Auch hier in Kampala nicht, wo
es so viele Pubs und Bars gibt die mit Tropischem Flair und mini Preisen, zum
abendlichen Beisammensein einladen.
Doch diese als ganzes wahrlich nicht besonders schöne Stadt hat auch seine
gute(n) Seite(n). Seiten die man als Tourist wahrscheinlich nie entdeckt, die
aber auch vielleicht gerade dadurch ihren charme haben, oder aber vielleicht
auch nur für mich besonders sind und die meisten Menschen keinesfalls hinter
dem Ofen hervorlocken könnten.
Und doch wäre Kampala für mich ohne sie nicht das was es ist.

Einer dieser ganz versteckten Perlen ist der Stadtteil Banda, wo sich auch
eine der Reach Out Filialen befindet.
Obwohl eigentlich recht weit abseits des Zentrums gelegen und nicht mit den
großen Clubs gesegnet, ist Banda das Pure leben. Das liegt unter anderem an der
Chambogo Universität, die eine der größten Ugandas ist und dafür sorgt dass
sich unglaublich viele Studenten in Banda auf engstem Raum ballen.
Und wo Studenten sind, ist...? Ja
richtig: Party, günstiges Essen und auf jeden Fall immer jede menge Leben.
Diese Mischung mach Banda zu einem meiner absoluten Kampala Highlights.
Schon das passieren auf dem Weg zur Arbeit gerät zuweilen zur Versuchung.
Denn an den Straßen werden die Besten Sachen hier nicht nur abends sondern, den
ganzen Tag angeboten: Chapati, Rolex, Fleischspieße, oder aber einfach Pommes.
Doch gerade abends ist Banda ebenfalls ein spannendes Pflaster: Wer hart
studiert muss auch feiern können. Und so ist es nicht verwunderlich, dass hier
regelmäßig Studentenpartys größeren Ausmaßes stattfinden.

Genau das Gegenteil ist ein andere meiner Lieblingsplätze, der Hoch über
den Dächern Kampalas liegt.
Versteckt zwischen der Hecktik
Kinawatakas, eines Slums am Muya Hill, und den Armeebaracken die sich um die Hügelkuppe
drängen, schlängelt sich ein Weg, den ich als Schleichweg zu meinem Arbeitsplatz
in Kinawataka entdeckt habe. Nicht, weil er besonders abkürzend, oder aber
bequem ist, denn es geht doch steil aufwärts, jedoch weil sich dieser Aufstieg
wirklich jedes Mal lohnt. Denn ist man
erst einmal an den Villen vorbei die sich am oberen Teil des Hügels drängen,
erreicht man eine Gegend, die noch vollkommen unbebaut ist. Vögel singen,
Insekten fliegen und machen Geräusche, während man vom sonst allgegenwärtigen Lärm
der Alten Toyotas, und Schrottreifen LKWs verschont bleibt, als würde dieser
Ort irgendwie in einer anderen Welt liegen.
Dass die Realität gar nicht so weit
weg ist, vergisst man trotzdem nicht, denn das Panorama ist nichts weniger als
atemberaubend. Und auch wenn es nur die Östlichen Vororte Kampalas sind. Allein
die zu winzigen Ameisenartigen geschrumpften Menschen, die die Straßen so
Zahlreich bevölkern und ihrem geschäftigen Treiben nachgehen, zu beobachten oder
aber die ruhe und den in dieser Höhe angenehm starken Wind zu genießen, entschädigt
den Aufstieg hundertfach.
Nur den Sonnenbrand, den ich mir das
letzte mal eingefangen habe, als ich zu lange dort oben stehen Blieb, kann als
kleiner wehrmutstropfen gelten. Obwohl doch jeder weiß: Nach rot kommt braun.
Euer und ihr
Carsten

Montag, 27. Februar 2012

... was zwischendurch geschieht.

Hallihalo, oder ogamba chi, auf Luganda.

Luganda? Wer spricht das denn mag sich jetzt einer Fragen.
Doch wer is Kampala etwas auf sich hält, und das tun die meisten, spricht eben die Sprache der Bantustämmigen Muganda, die , man glaubt es kaum, schon vor der Kolonialisierung ein straff organisiertes Reich unterhielten.
So ist es auch wenig verwunderlich dass sich in weiten Teilen Ugandas inzwischen das Luganda zumindest als dritte Sprache erlernt wird was jedoch in den anderen Volksgruppen eher misstrauisch beäugt wird, da diese seit jeher eine schleichende bevormundung durch die Buganda fürchten.
Da jedoch trotzdem in Kampala und ganz zentraluganda kaum ein Weg am Luganda vorbeiführt, habe auch ich begonnen mich mit dieser exotischen Sprache auseinander zu setzen.
Und auch wenn mein Wordschatz nocht nicht beeindruckend ist, allein das bloße bemühen richtet eine menge aus:
Händler lassen spürbar Preise nach, wenn sie merken dass sie keinen Tourist vor sich haben
Menschen erinnern sich noch wochen später an den seltsamen Muzungu der aber garnicht wie einer redet,
und nicht zu vergessen die unzähligen Lacher die durch ungewollte versprecher ausgelößt werden, wenn man zum Beispiel bei dem schönen Wörtchen "amazi" das eigentlich nur wasser bedeutet die letzte Silbe betont und stattdessen nach fäkalien verlangt...

Doch Luganda ist nicht das einzige neue Hobby das ich mir in der zwischenzeit zugelegt habe.
Da ich aus verschiedenen Gründen im Moment kein Taekwondo mehr machen kann, musste dringend ein Ersatz her. Und da gibt es nur einen: Fußball !

Und so kommts dass ich jetzt im Reach Out Team spiele. Das klingt nicht nur schräg, sondern ist auch wenig mehr als eine Truppe Fußballbegeisterter Büroarbeiter und Ärzte. Aber das reicht in der Regel aus um den mehr oder weniger bespielbaren Platz in ein Fußballeldorado zu verwandeln. Denn mehr begeisterung für Fußball habe ich noch selten gesehn. Selbst eigentlich eher träge Communityworker verwandeln sich da in goalgetter und Flankengötter.

Doch ende März wird es schon ernst. Dann stehen die ersten spiele der cooperate leage an, wo wir gegen andere Firmen, die Uganda Breweries ( können die grade laufen?) oder Barkleys Bank spielen werden.

doch bis dahin steht noch eine Menge üben auf dem Plan.

euer und ihr
Carsten

Samstag, 18. Februar 2012

Zwischenseminar, Halbzeit im großen Spiel.

Zu ersteinmal muss ich mich entschuldigen. Die letzten Wochen waren wirklich nicht von meiner großen Kommunikations- und Blogaktivität geprägt, was aber mehere Gründe hatte.
Aber von Anfang an:
Alles begann Mittwoch vor zwei wochen, als ich einen Anruf von Father Deo erhielt, der der Koordinator für alle Freiwilligen in Uganda ist, der mit mitteilte, dass Manuela und Regina an diesem Abend in Entebbe landen würden. Ich hatte natürlich die Ankunft unserer Beiden Teamer aus Osnabrück frühestens für donnerstag morgen erwartet und war dementsprechend überrascht. Trotzdem schafften wir es dann zusammen uns am Abend durch den Stau Kampalas zu arbeiten und die beiden rechtzeitig vom Flughafen abzuholen.
Die nächsten beiden Tage verbrachten Mauela und Regina dann bei mir im Comboni Haus um meine Stelle und Kampala kennen zu lernen.
Dass die dafür eingeplante Zeit zu wenig war sollte sich schon am Donnerstag zeigen. In einem Tag wollten wir Kampala erkunden und so stellte ich einen straffen Marschplan durch die Innenstadt auf, der jedoch nicht berücksichtigte, dass die beiden, gerade einer Tiefkühltruhe nahmens Deutschland entstiegen waren und durch den gewaltmarsch über Parlament die Taxiparks und den großen Owino markt an den Rand ihrer Belastbarkeit gebracht worden waren.
Dementsprechend ruhiger ließen wir den nächsten Tag angehen, an dem nur noch ein Besuch im Reach Out auf dem Programm stand, bevor die beiden mich am Abend in Richtung Luwero verließen.

Doch auch das brauchte mir keine Atempause. Denn nur wenige Stunden nachdem Regina und Manuela mich verlassen hatten sollten Elisabeth und Larissa mich aus Masindi besuchen kommen und bis zum Sonntag bleiben, an dem wir alle gemeinsam nach Jinja fahren sollten, wo unser Zwischenseminar stattfinden sollte.
Von den daraffolgenden Tagen sollte nur erwäht werden, dass diese mit genügendem Genuss begangen wurden, wie ihn sich junge Menschen leisten die nach langer Zeit wieder zusammentreffen.
Da dies jedoch stark zu lasten unserer Schlafkontingente ging, traten Eli , Larissa, die inzwischen dazugestoßene Verena und ich unsere Reise in der nur zweil Sammeltaxistunden entfernte Jinja an.

Dort wurde uns im Haupsitz von Ugandischen Franziskanerinnen, die dort ein großes Gästehaus unterhielten eine von Manuela und Regina, sowie von Father Deo ein herzlicher Empfang bereitet und es Begann unser Zwischenseminar, dass eine ganze Woche dauern sollte.
Und es wurde super!
Nicht nur, dass uns die Schwestern mit fünf, ich wiederhole 5 (in Worten fünf), Mahlzeiten pro tag versorgen, nein auch Warme duschen und ausreichend Colas und Biere für den Abend rundeten das Leibliche wohl ab. Dazu waren die Tage gefüllt mit einem spannenden Erlebnisaustausch und Erzählungen aus den vergangenen Monaten, währed die Abende vom gemeinsamen Beisammeneinund Kartenspielen geprägt wurden, sodass sich das Seminar zu einem tollen Erlebnis entwickeln sollte.
Elisabeth hatte am Donnerstag Geburtstag, was natürlich schon Mittwoch Nacht angemessen gefeiert werden musste. So gab es am Abend Kuche jede Menge gute Laune.
Seinen Höhepunkt sollte es jedoch am Donnerstag erreichen. Denn für diesen Tag stand unser Ausflug auf dem Programm. Und der hatte es in sich. Zuerst ging es ein stück Nilabwärts, dorthin wo sich bis vor kurzem die Bujagali Fälle befunden hatten. Diese waren jedoch nur wenige Tage bevor wir Jinja erreichten im Rahmen einen Staudammprojekts geflutet worden, sodass sich uns ein eher langweiliger Nil bot. Doch zum Glück hatten wir etwas anderes geplant als nur die Fälle zu besuchen, wir wollten Reiten.
Was sollte man von einem nahezu vollständig von Frauen geprägten Zwischenseminar auch anderes erwarten.
Doch anders als zuerst befürchtet stelle sich der Reitausflug als durchaus gut und spannend heraus. Sogar ich als blutiger Anfänger schaffte es, die allerdings auch sehr braven Pferde zu meistern und sogar zu galloppieren während es durch malerische Dörfer im Hinterland des Nils ging. Trotzdem der Endruck an diesem Tag vollständig Tourist zu sein, ließ uns nicht wirklich los.
Wahrscheinlich lag es daran, dass wir an diesem Tag wirkliche touristen waren. Und so verhielten wir uns auch weiterhin. Zurück am Ausgangspunkt unserer Reittour verzehrten wir ganz touristenmäßig ein mehr als üppiges Lunchpaket der Schwestern, bevor wir uns, nach genügendem Mittagsschläfchen zur nächsten Touristenattraktion Jinjas begaben, der "Nilquelle".
Die hatte ich zwar schon gesehen, jedoch nur von der linken Flußseite aus. Diesmal besuchten wir die auf Klippen gelegene rechte, die sich als um einige imposanter herausstellte. Nicht nur der Blick war von hieraus atemberaubend, sondern auch die Bootstour auf der Quelle, bei der wir dieses mal unzählige von exotischen Vögeln sahen. (bilder Folgen)
Zurück im Gästehaus fielen wir dann nach zwei anstrengenden Tagen nur noch müde ins Bett, zumal am Freitag unser Partner aus den Organisationen kommen würden.
Mit diesen verbrachten wir dann die letzten beiden Tage unseres Zwischenseminars, bevor es am Samstag Abend wieder zurück ging.
Auf dem Rückweg habe ich dann natürlich meinen Schlüsse in Jinja vergessen, weswegen Verena, die noch zwei Tage bei mir bleiben wollte, und ich auf halbem Weg umkehren und in die entgegengesetzte Richtung fahren durften. Doch wie zum trost schafften wir es dadurch in Jinja die allerbesten Sonnenuntergangsphotos zu machen. Und trotzdem nicht allzuspät wieder in Kampala zu sein.

Dass die nächsten Tage mit ausgiebigem Entspannen verbracht wurden erklärt sich sach diesen Wochen wohl von alleine.
Und trotzdem war ich schon am Mittwoch wieder fir genug um dem Reach Out Fußballteam beizutreten. Aber das ist eine andere Geschichte.

liebe Grüße aus Kampala,
euer und ihr Carsten