Dienstag, 13. Dezember 2011

Heia Safari

Sry dieser post sollte eigentlich schon vor einer Woche gepostet sein, aber Blogspot scheint seinen eigenen eigenen Willen zu haben.... immerhin kommt er jetzt.
Um euch gleich einmal zu enttäuschen,
nein, ich gehe nicht auf Wildtierschau, dafür aber auf Reisen, denn das Wort Safari, das übrigens aus dem Arabischen kommte heist im Swaheli, der Sprache Kenias und Tansanias nichts anderes als eben eine Reise zu Untnernehmen.
Doch jene Ziele die ich den nächsten Tagen anzusteuern beanbsichtige, stehen wahrhaft keiner Safari auch nur im geringsten nach.
Denn die Beiden Ziele die mein Reiseplan bis Silvester beinhaltet, klingen nicht weniger klangvoll als Löwe oder Elefant.
Denn schon das erste Ziel meiner Tour, Kigali, klingt verheißungsvoll. Und tatsächlich versteckt sich, wie dem Geographieversierten leser natürlich bekannt ist, hinter diesem schönen Namen die Hauptstadt Ruandas.
Ruanda, warte mal da war doch was... Völkermort und so?!
Das war auch meine erste und einzige assoziation mit dem kleinen Land das sich irgendwo am Westufer des Viktoriasees versteckt. Doch zum Glück wurde ich bereits umfangreich aufgeklärt:
Denn seit 1994 hat sich so einiges getan in Ruanda. Die Wirtschaft ist am wachsen, der Tourismus blüht (ein wenig) auf und so sehen viele Ugander Ruanda schon als Vorbild für ihr Land an. Während nicht zuletzt immer wieder betont wird, wie sauber Kigali, im Vergleich zu Kampala sei.
Und so bin ich schon sehr auf die vier Tage dort gespannt, die ich mit Abel, und einem unserer Gemeidechöre ab Freitag dort verbringen darf, worauf anschließend natürlich auch eine ausführlicher Bericht hier erscheinen wird,
jedoch nicht so schnell.
Denn kaum habe ich meine Ruandareise beendet geht das Touren auch schon in die nächste Runde, denn Otto, der Leiter des Comboni-Hauses, in dem ich hier wohne, hat mich für Weihnachten in seine Heimat, sprich den Norden Ugandas eingeladen. Dort naher der Stadt Gulu, der zweitgrößten Stadt Ugandas werde ich schließlich die Weihnachtsfeiertage, mit, wie mir gesagt, wurde einem einzigen, riesigen Gelage verbringen, bevor ich dann schließlich zu Silvester wieder hier in Kampala ankommen werde.
Ihr seht, mir stehen anstrengende, aber wahrscheinlich wunderschöne und auch aufregende Wochen bevor, auf die ich mich natürlich unglaublich freue.
Dass davon schließlich auch hier berichtet wird, versteht sich natürlich von selbst.
Ihr könnt euch also schon einmal auf die ein oder andere Story aus den Tiefen der Afrikanischen provinz freuen, dies es dann spätestens im neuen Jahr zu lesen gibt.
so wünsche ich euch und natürlich auch ihnen, ein Frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch, während ich ganz still und heimlich den Harpe Kerkeling mache...
Ich bin dann mal Weg
euer und ihr
Carsten

Der Wettkrampf

Endlich war es soweit,
nach monaten an Training in der mir inzwischen ziemlich lieb gewordenen Taekwondoschule von Master Lee, nach Schweiß, Anstrenungen, und nicht allzugroßem Leid,
stand letzten Freitag endlich mein erstes Taekwondoturnier in Uganda auf dem Plan.
Dieses Unterschied auf den ersten Blick auch garnicht so viel von einem Turnier in Deutschland: Natürlich hatte ich vorher gründlich abgespeckt, ich wollte ja dieses Mal in der Bantamklasse kämpfen, mich aber gleichzeitig mit Allen möglichen Süßigkeiten und Früchten eingedeckt: Für die Zeit zwischen Waage und Kampf.
Diese verpflegung sorgte dann auch bereits am Morgen für einen ersten eklat. Der Wächter am Eingang zum Gelände des Freizeitparks, auf dem auch der Wettkampf stattfinden sollte, weigerte sich standhaft uns mitsamt unerer Fressalien einzulassen, da selbst mitgebrachtes ja schließlich auf dem Gelände verboten sei.
Erst als mein Trainer, Coach Badru, den armen Wachmann allein durch seine aufgebrachte Stimme, (die der mancher Türkischstämmigen Taekwondotrainer nach einem nicht gegebenen Punk für ihnen Mann ähnelte) auf Schuljungengröße zusammenstaucht hatte, lenkte dieser schließlich ein und ließ unsere Lebensmittelkarawane passieren.
Drinnen ging es dann auch bald auf die Waage, womit auchd as fasten der letzten Tage ein Ende hatte.
Auf meinen Kampf musste ich trotzdem dann doch sehr lange warten. Waren wir bereits um acht Uhr morgens in der Halle, so starteten die Seniorenkämpfe erst gegen abend. Dies war jedoch verschmerzbar, dar die Kinder und Jugendlichen teilweise tolle Kämpfe boten und der Tag auch aufgrund meiner netten Teamkollegen sehr kurzweilig war.
Gegen sechs uhr abend starteten dann endlich auch die erwachsenen.
Ich hatte natürlich ( wie viel zu oft) ein Freilos und sollte erst im Viertelfinale kämpfen.
Doch ich schien glück zu haben, den mein Gegner, aus dem norugandischen Lira setzte sich nur knapp und mit viel Glück in einem schlechten Kampf gegen meinen Teamkollegen Sam durch.
Dementsprechend zuversichtlich in ich also in mein Duell.
Doch diese zuversicht sollte sich schnell zerschlagen. Bereits vor dem kampf hatte ich mich schlapp gefühlt, es jedoch auf das tagelange Fasten geschoben und mir nichts dabei gedacht, doch bereits in der ersten Runde merkte ich das etwas ich stimmte. Während mein gegner oft schnell und agressiv nach vorn kam und mich immer wieder in bedrängnis brachte, war ich langsam und tränge, teilweise sogar nichtmal in der Lage meine beine ordentlich zu heben.
Trotzdem endete die erste Runde mit einem 2:2 denn die plumpen angriffe meines Gegners, die noch dazu fast ausschließlich zum Kopf gingen, waren nicht sehr effektiv.
Die zweite Runde brachte dann die Wende. Im fallen brachte mein gegner einen Kick zum Kopf durch, während ich nur seinen Rumpf erwischte, 1:3 bzw 3:5
Diesem Rückstand rannte ich nun in der dritten Runde hinterher, ohne die kraft dafür zu haben und so endete der kampf schließlich mit 4:6, nicht unverdient für meinen Gegner.
Nach dem kampf ärgerte ich mich natürlich maßlos. Durch eigene unaufmerksamkeit gegen einen Schwachen gegner verloren... das darf ja eigentlich nicht sein.
Eine Antwort auf die Frage nach meiner schlechten Leistung sollte sich jedoch bereits auf dem nachhauseweg offenbahren, denn ich war noch nicht im Taxi nach Mbuya, als ich merkte dass ich alles andere als gesund war... natürlich hatte mich am Wettkampftag eine Grippe erwischt.
Die hat mich zwar auch heute (am Dienstag) noch im Griff, aber dank umfangreicher Fruchtversorgung von seiten einiger Freunde, die z.B. Mango, Papaja, Passionsfrucht, Bananen und Avokados umfasst geht es mir schon besser und ich kann vermerken:
Frater vestri Carsten jam reconvalescens!
euer und ihr
Carsten

Montag, 5. Dezember 2011

Man vs. Wild, oder Das Grauen von Tank Hill

Eigendlich sollte es nur ein gemütliches Jogging werden ..... beginnen so nicht alle schlechten Horrorfilme?
Nach einer wahren Begebenheit....
Heute, nur noch 6 Tage vor meinem ersten Taekwondo Turnier hier in Uganda, begab ich mich wie so oft, hinüber in den Stadtteil Kisugu, wo sich mein Taekwondo Klub befindet.
Dort angekommen musste ich jedoch feststellen das der Trainingsraum mit den Trainern belegt war die dort eine Choreographie einübten, wegen einige der Jungs und ich uns entschlossen, stattdessen joggen zu gehen.
Mit hohem Tempo ging es also durch Kampala, wobei wir jedoch kontinuierlich leute verloren.
Nach einem langen run, erreichten schließlich noch drei der gestateten sieben Jogger die Spitze des Tank hill, von dem man aus einen wunderbaren Blick über Kampala hat.
Als wir dort eine Übungen machten, sah ich zum ersten Mal, seit ich Uganda betreten hatte Affen, die auf den Felsen und in den Bäumen spielten.
Diese waren friedlich und schienen niemanden zu stören, und so störten auch wir uns nicht weiter, sondern Trainierten weiter, oder genossen den Blick über die Umgebung.
Plötzlich jedoch vernahmen wir ein Kreischen und rascheln aus einem Baum, nicht weit von uns entfernt, aus dem schließlich zwei Affen heraussprangen.
Der eine, ein dickes weibchen, kletterte, nach dem sie wie es schien, den anderen aus dem Baum verjagt hatte, schnell wieder zurück, doch der andere, männliche Affe, dachte garnicht daran das selbe zu tun und näherte sich uns langsam.
Zuerst dachte ich mir dabei garnichts, denn schließlich waren die Affen bisher friedlich um einen gärtner getobt, der auf einem Hang dabei war Rasen zu schneiden, doch plötzlich fing der Affe an, die Zähne zu fletschen und fauchend auf uns zu zu kommen.
Wir wichen zurück, doch der Affe folgt uns und ließ sich auch von lautem Rufen, oder angedeuteten Tritten nicht davon abbringen uns immer näher zu kommen.
"Nicht angreifen", ermahnte mich Junior, einer der Jungs:" dann kommen auch die anderen!"
Schnell, aber nicht zu schnell, denn dann würde er angreifen, begaben wir uns den Hügel hinunter, ohne das der Affe anstalten machte von uns abzulassen. Erst als wir ein gutes stück vom Gipfel entfernt waren ließ das Vieh endlich von uns ab.
Warum er jedoch gerade uns angegriffen hatte, obwohl auf dem Hügel diverse Menschen waren, wird wohl auf immer ein Rätsel bleiben.
Junior und Paul hatten jedoch ihr eigene Theorie:"Vielleicht mochte er einfach keine Weißen."
euer und ihr
überlebender
Carsten

Samstag, 3. Dezember 2011

World AIDS Day 2011

Wer kennt ihn nicht,
jedes Jahr zu Beginn der Adventszeit stehen Leute in den Einkaufspassagen um Spenden zu Sammeln, Rufen TV Sender zu großen Aktionen auf und warnen Politiker und andere Wichtige Menschen die Gefahr durch HIV nicht zu vernachlässigen.
Doch solange die Welt groß und Afrika weit weg ist, geht das Ganze dann doch recht schnell an einem vorrüber, ohne dass man sich schlussendlich größere Gedanken darum machen kann und will.
Dieses Jahr sollte ich jedoch mal einen ganz andern Blick auf den World Aids Day erhalten.
Für das Reach Out, wo ich bekanntlich arbeite, stellt der World Aids Day nämlich ungefähr das dar, was der Rosenmontag für die Jecken und das W.O.A (Wacken open Air) für die Metall Szene ist: der Jährlich Großkampftag.
Schon um 7.30 Uhr ging es los: Ich war für die Barclay's Bank Filliale direkt in der Innenstadt Kampalas eingeteilt, wo wir Bankkunden und Passanten auf HIV testen wollten. So musste mich daher schon früh auf den Weg durch den obligatorischen Stau machen.
Kaum angekommen, ging es dann auch schon los: Zu duzenden Strömten Bankangestellte, Boda-Boda fahrer Straßenhändler, Rechtsanwälte und alle erdenklichen Arten von Menschen auf unseren Stand ein, wo neben mir noch jede Menge, die zu Testenden beratende Councellors, die Stellung hielten.
Schnell bildete sich eine Lange Schlange und das Testen, dass zunächst noch etspannt gewesen war, wurde zur Akkordarbeit. Die zeit verstrich dementsprechend wie im Flug und als es um 1 Uhr stark aufs Mittagessen zuging erreichte die Testzahl eben die einhundert.
Da jedoch immernoch scheinbar unzählige weitere Personen auf ihren Test warteten verkam, selbst das Mittagsmahl zu einem kaum spürbaren Luftholen bevor der Dauerstress erneut einsetzte.
Als die Bank schließlich gegen halb fünf ihr Pforten schloss, waren alle erleichtert, denn anders, wäre der Strom neuer Patienten wohl kaum zu stoppen gewesen.
155 Test standen am Ende für unseren Stand zu Buche, was wie ich dachte eine große Zahl war.
Später erfuhr ich dann jedoch, dass andere unserer Zahlreichen Stände bis zu 350 Menschen getestet hatten...
Trotzdem konnte ich für mich nach diesem überaus anstrengenden Tag feststellen, dass ich auch ein kleines Bisschen stolz war, so viele Menschen an einem Tag getestet zu haben.
Grüße aus dem momentan verregneten Kampala,
euer und ihr
Carsten