Freitag, 13. April 2012

Lange hatte
ich sie erwartet und dann war sie doch endlich da; Meine Familie, die sich in
todesmutiger Manier in das Abenteuer Afrika gestürzt hatte um mir nach sieben
Monaten einen Besuch abzustatten und nebenbei die Perle dieses Kontinents zu
erkunden hatte den Flughafen in Entebbe erreicht.
Hoffte ich zumindest, denn ihr Ankunft mitten
in der Nacht, ließ mich erst am frühen
Morgen zu ihnen stoßen. Schon als ich das Hotel betrat, in dem sich meine
Eltern, mein Bruder und meine Tante für die ersten vier Tage in Kampala
eingemietet hatten, hatte ich das Gefühl eine andere Welt zu betreten. Der
Grüne Rasen war frisch gemäht, die Zimmer klimatisiert und vor allem: Es gab
einen Swimmingpool!
Und so
verbrachte ich die nächsten Tage, nicht zuletzt wegen dem Essen, vorwiegend im
Hotel, während tagsüber die Ugandische Hauptstadt unsicher gemacht wurde.
Natürlich
besuchten wir das Reach Out, und hatten ein Schönes Abendessen im Comboni Haus,
das nur durch die Magenverstimmungen, von denen Vati geplagt wurde, etwas
getrübt wurde. Aber auch das Zentrum Kampalas wurde von uns unsicher gemacht
und so sanken wir alle doch jeden Abend recht müde in unsere Betten. Nicht
jedoch ohne vorher ein Fürstliches Abendessen verdrückt zu haben, von dem ich
während meines normalen Alltags in Uganda nur träumen kann.
Am dritten
Tag stand schließlich auch ein Ausflug auf dem Programm. Jinja, die Nilquelle, die ich schon zweifach
erkundet hatte, stand auch für meine Familie auf dem Programm und so saßen bald
fünf Muzungus in einem Taxi in die zweitgrößte Stadt Ugandas.
Dort
angekommen schlugen wir uns zur Nilquelle durch, wo dann schließlich das
gesamte Touristenprogramm absolviert wurde: Eine Unmenge Photos, die
obligartorische Bootstour auf dem Nil und das Besuchen der Speke Monuments.
Als wir am
Abend dann wieder Kampala erreichten waren alle deutlich von der anstrengenden
Fahrt mit dem „local transport“ und der Hitze Afrikas gezeichnet, jedoch auch glücklich
einen schönen Tag erlebt zu haben.
Nachdem
meine Familie nun vier Tage in Kampala verbracht hatte, dass man ausklammern
sollte wenn man von Uganda als der Perle Afrikas spricht. Holte uns am Morgen
des fünften Tages unser Fahrer und Guide ab, denn es sollte auf große Safari
gehen.
Ismael, so
hieß er nämlich, brachte natürlich auch sein passendes Safarigefährt mit, dass
irgendwie eher einem Panzerspähwagen als einem normalen Geländewagen oder gar
einem Pkw glich.
Es war
dadurch jedoch so geräumig dass wir locker alle darin Platz fanden, und so ging
es zügig hinaus in Richtung von Ugandas Westen, wo unsere Reiseziele lagen.

Unser erstes
war der „Kibala National Park“ wo es
schon jede Menge zu entdecken gab. Denn der dichte Dschungel beherbergt jede
Menge Attraktionen. Scheue Waldelefanten, Büffel, hunderte von seltenen
Vogelarten, sowie verschiedenste Arten von Affen. Diese, genauer gesagt die
Schimpansen waren dann auch Ziel unseres ersten „Trackings“. Einige dieser uns
so ähnlichen Tiere waren nämlich an Menschen gewöhnt und störten sich somit
nicht an der Präsenz einer Horde Deutscher Touristen. Trotzdem blieben sie
meist in den Bäumen. Mit einer Ausnahme: Mr Black.
Dieser
Schimpanse, den wir Tief im Dschungel auf dem Boden schlafend fanden, genoss
sichtlich die Aufmerksamkeit, die ihm die Menschen entgegenbrachten und blieb,
in Pose, liegen obwohl wir bis auf wenige Meter an ihn heran kamen.
Am
Nachmittag stand dann ein weiterer Interessanter Programmpunkt auf dem Plan.
Nach dem wir
uns kurz in unserer im Urwald gelegenen Lodge erholt hatte, deren einzige Gäste
wir waren, besuchten wir am Nachmittag ein Sumpfgebiet, das vor allem für seine
unzähligen Vogelarten, aber auch für seine Affen bekannt ist.
(Eine genaue
Listung unserer Sichtungen unterbleibt an dieser Stelle. Sie kann jedoch bei
Bedarf jederzeit beim Autor angefordert werden.)
Zurück in
der Lodge mussten wir die Eindrücke des Tages dann erst einmal auf uns wirken
lassen, bevor wir schließlich in unserem, eher wie ein Hotelzimmer
ausgestattetes, Zelt umgeben von den Geräuschen des Urwalds einschliefen.
Als wir am
Morgen dann aufbrachen um den nahen, aber Savannenartigen „Queen Elizabeth
Nationalpark“ in Angriff zu nehmen, hatte der Dschungel aber mindestens eine
Lektion gelehrt: Steck die Hose in die Socken! Nicht weil der Hiphopper Stiel inzwischen
auch den letzten Winkel Afrikas infiziert hat, nein vielmehr, weil, die
unzähligen Wanderarmeisen einem Sonst eine kostenlose aber ungefragte
Akupunktur verpassen.
Gegen
Nachmittag erreichten wir schließlich unsere Bush Lodge , die mit eindrucksvollem
Blick auf im Kazangi Kanal schwimmende Flusspferde mitten in die Buschige
Savanne gebaut worden war und starteten, zugleich zu einer ersten Photosafari
durch den Park.
Zuerst waren
es vor allem die kleineren und friedlicheren Savannenbewohner die uns in ihren
Bann zogen, Warzenschweine, die lustig über die Ebene hoppelten, Antilopen und
riesige Büffelherden die faul in der Sonne dösten. Letztere konnten aber auch
sehr angriffslustig sein, und sind tatsächlich, noch vor den Hippos, die
gefährlichsten afrikanischen Wildtiere.
Kurz vor
Ende der Fahrt kam dann doch noch ein Knaller. Wir stießen auf eine Herde
Elefanten, die mit diversen Jungtieren über die Graslandschaft wanderte.

Nachdem wir
am Abend John, einen Holländer getroffen hatten, der Alleine für eine
Reiseagentur als Tester unterwegs war und den wir auch in den kommenden Tagen
immer wieder treffen sollten, stand nach einer von Hyänenrufen nur leicht
gestörten Nacht, am nächsten Tag zuerst eine weitere Pirschfahrt an. Diesmal
wollten wir gerne Löwen sehen.
Und
tatsächlich, es dauerte nicht lange bis, wir von einem anderen Safarimobil die
Nachricht bekamen, dass diese eine Löwin mit zwei Jungen gesehen hatten. Als
wir dann jedoch in großer Eile die genannte stelle erreichten, fanden sich dort
keine Löwen mehr. Dafür jedoch diverse Männliche Elefanten die sich an einem
Gebüsch verköstigten. Auch nicht schlecht.
Unsere Löwen
bekamen wir dann aber doch zu Gesicht. Grade als wir wieder in Richtung der
Lodge fahren wollten, weil doch Mittagessen auf dem Programm stand, sahen wir
sie. Eine Löwin und ihre Tochter, hatten ein fettes Warzenschwein erlegt und
verzehrten es gemütlich in einem Gebüsch.
Zufrieden
gingen wir so also den zweiten Teil des Tages an, eine Bootstour auf dem „
Kazangichannal“ Auch hier gab es natürlich wieder jede Menge zu sehen.
Nilpferde, Büffel und Krokodile die im Wasser dösten, Fischadler und Eisvögel
und einen ganz besonderen Leckerbissen. Ein Leopard hatte unweit des Ufers
einen Büffel erlegt und verzehrte gerade sein Festmahl. Als sich das Boot
jedoch näherte, zeigte er sich wenig kooperationsbereit und verschwand mit
einem letzten Schwanzwedeln im Gebüsch.
Auf der
Rückfahrt stießen wir noch einmal auf die beiden Löwinnen, die nach beendetem
Mahle faul auf dem Boden Lagen und sich die Sonne auf den Pelz scheinen ließen.
Zurück in
der Lodge nutzten wir den Abend noch einmal zum Entspannen, denn am nächsten
Tag ging es zum eigentlichen Höhepunkt unserer Reise, den Berggorillas von
Bwindi.

Eine lange ,
und mehr oder weniger anstrengende Fahrt später erreichten wir am folgenden
Abend schließlich Kisoro, eine eher verschlafen wirkende Kleinstadt an am
Dreiländereck Kongo, Ruanda, Uganda. Dort kamen wir in einer besonderen Unterkunft
unter. Denn das Travelors Rest, ein kleines aber sehr feines Hotel, war einmal
die Ausgangsbasis der berühmten Forscherin Diane Fossy, die von dort aus zu
Expeditionen zu ihren Gorillas im Nebel aufbrach. Und auch für uns sollte
dieser Ort der Ausgangspunkt für das Highlight unserer Reise sein.
Schon vor
Sonnenaufgang ging es los. Über matschige Straßen und abgelegene Bergregionen
näherten wir uns der Rangerstation von der aus wir uns auf die Fährte der
seltenen und in nur schwer erreichbaren Gegenden lebenden Berggorillas begaben.
Eine bis zu
zehnstündige Tour wurde uns versprochen, Gewaltmärsche durch schwierigstes Gelände und Regenwälder
bei Dauerregen. Und das alles ohne eine Garantie die Gorillas überhaupt zu
sehen.
Und dann
ging alles ganz schnell. Nach einer viertel Stunde stoppten uns unsere Führer
in einem sonnigen Wäldchen. Die Gorillas waren uns während des letzten Tages
freundlicherweise entgegengekommen und rasteten nicht unweit der Rangerstation.
Die dann
folgende Stunde kann leider nur stark untertrieben mit unglaublich beschrieben
werden. Diese friedlichen Riesen so hautnah in ihrem natürlichen Lebensraum zu
erleben ist eine Sache die wohl niemand jemals wieder vergisst der einmal das
Glück hat es zu erleben.
Da die Zeit
jedoch viel zu kurz war, und die Ranger auch streng auf die Uhr sahen, kamen
wir schon früh wieder zurück zu unserem Startpunkt und kurz darauf zu unserem
Hotel, sodass wir den Nachmittag entspannt im Hotel verbringen konnten.
Gut erholt

ging es dann schon früh am nächsten Morgen los, denn der weg zu unserem letzten
Nationalpark, dem kleinen „Lake Muburo“ Savannengebiet war lang.
Erst am frühen Nachmittag erreichten wir es
und brachen zu einer letzten Pirschfahrt durch das vor allem für Zebras,
Antilopen und Vögel bekannte Areal auf.
Unseren
letzten Abend schließlich verbrachten wir dann in unserer luxuriösen Lodge, die
mit Blick auf den See, traumhaft auf einem Hügel gelegen war.
Am Morgen
wartete dann zum Abschluss eine letzte, aber sehr schöne Fußsafari auf uns,
bevor es schließlich auf den Weg in Richtung Entebbe ging.
Dabei
überquerten wir ein weiteres Mal den Äquator, wo wir diesmal eine Mittagspause
einlegten, bei der die Bedienung jedoch negativ auffiel, in dem sie meine
Mutter und mich fragte, ob wir denn wüssten, was wir bestellen würden, als wir
gerade nach meinem Lieblingsessen Matoke verlangt hatten.
Trotz dieses
Zwischenfalls erreichten wir Entebbe am späten Nachmittag, wo meine Eltern die
Zeit bis zu ihrem Abflug noch in einem Hotel verbrachten.
Ich hingegen
fuhr mit unzähligen Photos, von denen hier auch noch einige folgen werde, und
einem Haufen schöner Erinnerungen zurück nach Hause, nach Mbuya.
Euer und ihr
Carsten

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